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Titelthema - Digitaloffensive für zeitgemäße Bildung

Digitaloffensive für zeitgemäße Bildung

Nordrhein-Westfalen wird die Chancen der Digitalisierung für Schule und Bildung entschlossen nutzen. Die durch Digitalisierung geprägte Zukunft, die wir möglicherweise noch gar nicht so genau kennen, erfordert heute eine Schule, die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Digitalisierung vorbereitet.

[Schule NRW 09-19]

Nordrhein-Westfalen wird die Chancen der Digitalisierung für Schule und Bildung entschlossen nutzen. Die durch Digitalisierung geprägte Zukunft, die wir möglicherweise noch gar nicht so genau kennen, erfordert eine Schule der Gegenwart, die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Anforderungen der Digitalisierung vorbereitet.

Bildung für eine digitalisierte Welt legt einen zentralen Grundstein für eine erfolgreiche und selbstbestimmte Lebens- und Erwerbsbiographie. Gleichzeitig sichert zeitgemäße Bildung die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die Innovations- und Zukunftsfähigkeit und damit auch den Wohlstand unserer Gesellschaft und deren Möglichkeiten für einen sozialen Ausgleich.

Ziele sind die Modernisierung von Schule und Unterricht und die Nutzung der Potenziale digitaler Medien zur Veränderung der Lernkultur und Unterrichtsqualität. Um diesen Weg gemeinsam erfolgreich zu gehen, braucht es Mut, die Bereitschaft, sich zunehmend zu vernetzen und neue Medien einzubinden. Neue digitale Möglichkeiten, wie Künstliche Intelligenz, werden Lernprozesse verändern. Unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken solcher Technologien müssen wir bestmögliche Anwendungen für den Einsatz im Unterricht entwickeln, um so unter anderem auch einen neuen Umgang mit Vielfalt und der Individualisierung von Lernprozessen zu ermöglichen. Die Digitalisierung der Schulen in unserem Land und der entsprechende Einsatz pädagogischer Konzepte müssen Schule und Unterricht qualitativ verbessern und die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler und deren Motivation im Schulunterricht erhöhen.

Auf diesem Weg werden wir unsere Lehrerinnen und Lehrer mit aller Kraft unterstützen – und zwar mit einer umfassenden Digitalstrategie, die drei große Handlungsfelder umfasst.

Wissen und Kompetenzen

Das erste Handlungsfeld ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen für die digitale Welt.

Hierzu gehören

  • Anwendungskompetenzen,
  • kritische Medienkompetenzen und
  • eine informatische Grundbildung.

Diese sollen zielgruppenspezifisch, bedarfsgerecht und altersangemessen vermittelt werden. Dazu wurde der Medienkompetenzrahmen NRW  entwickelt, der nun die Grundlage der Überarbeitung aller Kernlehrpläne und die Basis für die schulinternen Medienkonzepte darstellt.

Auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW wurde ein Internetportal eingerichtet, auf dem die Lehrkräfte zum Thema Medienkompetenz in Zukunft zu allen Altersstufen und allen Fächern Unterrichtsbeispiele finden werden. Außerdem werden derzeit beispielhafte Lernsituationen für die Berufsschulen gesichtet und entwickelt, die zeitnah im Berufsbildungsportal veröffentlicht werden. 

Qualifizierung der Lehrkräfte

Das zweite große Handlungsfeld ist die Qualifizierung unserer Lehrkräfte.

Wir verankern „Digitale Bildung“ in der Lehreraus- und -fortbildung und auch in der Schulleitungsqualifizierung. Angehende Lehrkräfte müssen bereits im Studium Grundlagen für digitales Lehren vermittelt bekommen. Im Vorbereitungsdienst für ein Lehramt ist der Nachweis von Kompetenzen für das Lernen und Lehren mit digitalen Medien ab 2019 verpflichtender und prüfungsrelevanter Bestandteil; an den 33 Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung investiert das Land in erheblichem Umfang in technische Infrastruktur und Ausstattung.

Analog zum Medienkompetenzrahmen NRW wurde ein Orientierungsrahmen für die Lehreraus- und -fortbildung entwickelt, der die Grundlage umfassender Qualifizierungsangebote für alle Lehrkräfte bildet.

180 Medienberaterinnen und Medienberater unterstützen landesweit Schulen und Schulträger. Sie sichern die kontinuierliche Medienkonzeptentwicklung unter Verwendung des Medienkompetenzrahmens NRW, beraten zu lernförderlicher IT-Ausstattung und deren Anwendung, zu Grundlagen einer verantwortungsvollen Nutzung digitaler Medien und Geräte und zur Umsetzung von Landesprojekten (wie beispielsweise LOGINEO NRW).

Hinzu kommt die schrittweise Qualifizierung von Medienkoordinatorinnen und -koordinatoren an allen Schulen in NRW ab dem nächsten Jahr. Sie leisten pädagogische Unterstützung vor Ort und sind erste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für das Kollegium. Sie kümmern sich um die Weiterentwicklung der Medienkonzepte, ermitteln den notwendigen Lehrerfortbildungsbedarf und unterstützen die Schulen bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung in der digitalisierten Welt.

Digitale Infrastruktur

Die Personalentwicklung läuft ins Leere, wenn es keinen systematischen Fortschritt bei der digitalen Infrastruktur und der praxisrelevanten Ausstattung unserer Schulen gibt – und zwar flächendeckend. Wir werden daher, und als drittes Handlungsfeld, gemeinsam mit den Kommunen die Schulen mit einer modernen digitalen Infrastruktur ausstatten: mit schneller Glasfaseranbindung, flächendeckendem W-LAN und Präsentationstechnik in den Unterrichtsräumen.

Finanzielle Hilfestellung dazu bieten bereits das Programm Gute Schule 2020, das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz Nordrhein-Westfalen (KInvFöG NRW) und der DigitalPakt Schule.

Förderfähig sind im Rahmen des DigitalPakts die folgenden Bereiche:

  1. IT-Grundstruktur: Aufbau oder die Verbesserung der digitalen Vernetzung in den Schulgebäuden und auf den Schulgeländen; schulisches W-LAN; Anzeige- und Interaktionsgeräte (zum Beispiel interaktive Tafeln, Displays nebst zugehöriger Steuerungsgeräte) zum Betrieb in der Schule
  2. Digitale Arbeitsgeräte (insbesondere für die technisch-naturwissenschaftliche Bildung, die berufsbezogene Ausbildung oder Lehrerarbeitsplätze)
  3. Schulgebundene mobile Endgeräte (insbesondere Laptops, Notebooks und Tablets mit Ausnahme von Smartphones)

Um die drei Handlungsfelder der Digitalstrategie erfolgreich umzusetzen, haben wir die Verantwortlichkeiten aller Akteure beschrieben. Wenn alle am Prozess beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen, sich zunehmend vernetzen und gemeinsam an der Lösung von Aufgaben arbeiten, werden wir den Weg zu bester Bildung auch im digitalen Zeitalter erfolgreich gemeinsam beschreiten.