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Ministerin Löhrmann: Qualifizierung von Lehrkräften für interkulturelle Kompetenz ist ein Gebot der Stunde

Fachtagung "Lehrerbildung im Kontext der Fluchtmigration"

01.07.2016

Lehrerinnen und Lehrer fit machen für die Herausforderungen der gestiegenen Zuwanderung – das war das Ziel der Fachtagung „Lehrerbildung im Kontext der aktuellen Fluchtmigration“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Gerade an den Schulen erleben wir, dass Integration gut gelingen kann. Der Lehrerbildung kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Schon im Studium, während des Vorbereitungsdienstes und später in der Fortbildung ist eine noch stärkere Vermittlung von Kompetenzen für den Umgang mit einer vielfältigen Schülerschaft erforderlich.“ Die Ministerin wies darauf hin, dass in Nordrhein-Westfalen im Lehramtsstudium bereits seit 2009 das Modul „Deutsch als Zweitsprache“ verpflichtend ist. Das gerade vom Landtag novellierte Lehrerausbildungsgesetz setze darüber hinaus seinen Schwerpunkt auf den Unterricht für eine heterogene Schülerschaft.

Bei der Kooperationsveranstaltung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, der Stiftung Mercator und des Netzwerks Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen stand die Diskussion von Ideen zur pädagogischen und didaktischen Weiterentwicklung der Lehrerbildung im Mittelpunkt. „Es sollen übergreifende Konzepte entstehen, die in allen Phasen der Lehrerbildung Wirkung zeigen. So tragen wir dazu bei, dass die Integration neu eingewanderter Kinder und Jugendlicher in die Schule und in unsere Gesellschaft nachhaltig gelingt", so Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.

Auch die besondere Rolle von Lehrkräften mit Zuwanderungsgeschichte war Thema der Fachtagung. Ministerin Löhrmann erklärte: „Die Vielfalt in der Gesellschaft und in den Klassenzimmern soll sich auch in den Lehrerzimmern und Schulleitungsbüros widerspiegeln. Lehrerinnen und Lehrer mit Zuwanderungsgeschichte verfügen über zusätzliche Kompetenzen, mit denen sie einen wichtigen Beitrag für eine interkulturelle Schulentwicklung leisten können. Außerdem sind sie für Schülerinnen und Schüler ein motivierendes und glaubwürdiges Vorbild.“

Die zügige Qualifizierung von Lehrkräften für Deutsch als Zweitsprache sei ein Gebot der Stunde, so Löhrmann. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt den Hochschulen zusätzlich mehr als sechs Millionen Euro bis 2019 für den Ausbau des Bereichs „Deutsch als Zweitsprache“ zur Verfügung. Entsprechende Zertifikatsstudienangebote sollen zum Wintersemester 2016/17 starten und auch Lehrkräften eine fundierte Zusatzqualifikation ermöglichen. Für die Lehrerfortbildung wird 2016 außerdem eine Millionen Euro zusätzlich an Sachmitteln bereitgestellt.