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Zukunft lernen in Nordrhein-Westfalen

Landesregierung beschließt Strategie "Bildung für nachhaltige Entwicklung"

27.01.2016

Das Landeskabinett hat gestern seine Strategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Zukunft lernen NRW (2016-2020)“ verabschiedet. Damit ist ein wichtiger Grundstein für eine breite Verankerung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bildungsbereichen in Nordrhein-Westfalen gelegt. Ziel der Landesregierung ist es, Menschen jedes Alters und Bildungsgrades in Nordrhein-Westfalen zu erreichen. „Eine nachhaltige Entwicklung sowohl auf Landes- als auch auf globaler Ebene ist eine gemeinsame Gestaltungsaufgabe von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. BNE eröffnet Chancen, dass jeder seine eigenen Gestaltungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung erlernen und dementsprechend handeln kann“, sagte Umweltminister Remmel.

Schulministerin Sylvia Löhrmann betonte: „Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Wissen und Fähigkeiten vermitteln, die es uns ermöglichen, mit den großen Herausforderungen unserer Zeit wie Globalisierung und Klimaveränderung umzugehen. Nachhaltiges Denken richtet sich an die gesamte Gesellschaft, auch an uns Erwachsene im Rahmen des lebenslangen Lernens. Ganz besonders aber gilt es, Kindern und Jugendlichen Kompetenzen zu vermitteln, die für eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Lebens in unserer Gesellschaft notwendig sind.“

Bereits am 22. September 2015 hatte das Kabinett den Entwurf einer BNE-Strategie beschlossen und den Weg für die Beteiligung der Öffentlichkeit an ihrer Überarbeitung und Finalisierung geebnet. Bürgerinnen und Bürger hatten im Oktober des vergangenen Jahres im Rahmen einer Online-Konsultation des Open.NRW-Prozesses die Möglichkeit, ihre Beiträge zu diesem Strategieentwurf einzubringen. Am 27. Oktober 2015 folgten Vertreterinnen und Vertreter aus Verbänden, Bildungseinrichtungen, Kommunen und Wissenschaft der Einladung des Umweltministeriums zu einem Fachgespräch und brachten ihre Anregungen zum Strategieentwurf ein. „Die zukunftsgerechte Gestaltung der Gesellschaft bedarf der umfassenden Beteiligung möglichst vieler Menschen. Bereits heute engagieren sich Menschen aus NRW auf vielfältige Weise in allen Bildungsbereichen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung, die die Landesregierung mitnehmen will. Ihre Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir sie soweit es ging berücksichtigt“, erklärte Umweltminister Remmel.

BNE als Bildungskonzept beschreibt eine lebensbegleitende und ganzheitliche Bildung und bedarf deshalb einer strukturellen und dauerhaften Verankerung im gesamten Bildungssystem in Nordrhein-Westfalen. Die Strategie stellt dar, wie der BNE-Ansatz strukturell in den Bereichen Elementarbildung, Schule, Hochschule, berufliche Bildung sowie außerschulische Bildung und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen umgesetzt werden soll. Sie enthält zum Beispiel Ansätze für die Umsetzung in schulischen Kernlehrplänen. Vorgestellt wird auch die Entwicklung einer BNE-Plattform. Außerdem soll zukünftig über Maßnahmen Bericht erstattet und ein Monitoring vorgenommen werden.

Weiterhin ist geplant, BNE in den gesetzlichen und nichtgesetzlichen Grundlagen des Landes und in den relevanten Förderprogrammen weiter zu verankern oder neu aufzunehmen. Auch in die landeseigenen Strukturen der Aus- und Fortbildung der Beschäftigten der Landesverwaltung soll BNE integriert werden. Ebenso bleibt das Vorhaben, das Engagement für BNE in Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens weiter zu stärken, fester Bestandteil der Strategie.

Die Landesregierung hat die nachhaltige Entwicklung zu einem Leitprinzip ihrer Politik erklärt. Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft hat sie eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, in der BNE einen wichtigen Ansatz darstellt. Bereits im Februar 2012 hatte die Landesregierung beschlossen, eine gesonderte landesweite Bildungsstrategie für nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten. Mit dem nun vorliegenden Ergebnis leistet sie einen wichtigen Beitrag zu dem 2014 verabschiedeten Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sowie zur Umsetzung der neuen 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung der UN und der darin enthaltenen internationalen Nachhaltigkeitsziele („Sustainable Development Goals“) für die Jahre 2016 bis 2030.

Europaminister Franz-Josef Lersch-Mense, auch zuständig für den Bereich Eine Welt, sagte: „Die wirksame Umsetzung der 2030 Agenda setzt das aktive Engagement von Lernenden und Lehrenden für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft voraus. BNE ist eine große Chance, das Wissen um diese wichtige Zukunftsaufgabe zu verbreiten und damit praktisches Handeln zu ermöglichen.“

Schon vor Verabschiedung der BNE-Landesstrategie hat die Landesregierung in Form von fünf Leitprojekten erste Akzente gesetzt und damit begonnen, konkrete Erfahrungen für die praxisorientierte Umsetzung zu sammeln. So erfährt z.B. die Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ hohe Beteiligung durch engagierte Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. Auch das Leitprojekt zur Einführung eines freiwilligen BNE-Zertifizierungsverfahrens von Umweltbildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen konnte die erste Modellphase mit positiven Ergebnissen abschließen. Auf der Grundlage der Ergebnisse soll das Angebot einer BNE-Zertifizierung in 2016 verstetigt werden.

Die Umsetzung der Strategie der Strategie der Landesregierung erfolgt unter der Koordination des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Geplant ist auch eine Fortführung der Arbeit der BNE-Agentur, um die weitere Verankerung von BNE zu koordinieren und fachlich zu begleiten.

Weitere Informationen:

Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW

https://www.umwelt.nrw.de/ministerium-verwaltung/nachhaltiges-nrw/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/

www.zukunft-lernen-nrw.de

Nachhaltigkeitsstrategie NRW

www.nachhaltigkeit.nrw.de

BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.

http://www.bne-portal.de/un-dekade/un-dekade-deutschland/

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Nora Gerstenberg, Telefon 0211 4566-589.

Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der Internet-Adresse der Landesregierung http://www.land.nrw