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Ministerin Löhrmann: Krefelder Schüler-Projekt stärkt beispielhaft die Erinnerungskultur in der eigenen Heimat

Besuch der Gedenkstätte Villa Merländer

23.01.2015

Aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktages (27. Januar) hat Schulministerin Sylvia Löhrmann die Gedenkstätte Villa Merländer in Krefeld besucht. Sie würdigte die Bildungspartnerschaft der Krefelder Kurt-Tucholsky-Gesamtschule mit zwei örtlichen Seniorenzentren und der Gedenkstätte. Ministerin Löhrmann: „Ich bin beeindruckt, wie die jungen Schülerinnen und Schüler das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg mit Leben füllen. Jede Schülergeneration hat die Aufgabe, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Es geht nicht um persönliche Schuld, sondern um die Verantwortung, die aus der Geschichte für das Leben heute erwächst.“

Die ehemalige Villa des 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordeten jüdischen Kaufmanns Richard Merländer beherbergt heute ein Dokumentations- und Begegnungszentrum, das sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in Krefeld beschäftigt. An diesem symbolträchtigen Ort präsentierten die Krefelder Schülerinnen und Schüler ihr Projekt „Kindheiten in Krefeld in Vergangenheit und Gegenwart“, mit dem sie bei dem Schülerwettbewerb „Kooperation. Konkret.“ der Medienberatung NRW den ersten Preis gewannen. Gefragt waren Konzepte und Ideen, die neue Wege im Themenfeld „Erinnern und Gedenken“ aufzeigen und beschreiten.

Das Projekt der Krefelder Schülerinnen und Schüler ist über einen längeren Zeitraum angelegt: Ein wichtiges Element ist die Planung einer Ausstellung, die die Veränderung der Kindheit in ihrer Stadt im Laufe der vergangenen Jahrzehnte dokumentiert. Unterstützt werden die Kinder von der Gedenkstätte Villa Merländer, die ihnen Quellen und Exponate zur Geschichte der Kindheit zur Verfügung stellt, sowie von zwei benachbarten Seniorenzentren, dessen Bewohnerinnen und Bewohner ihnen von ihren Erinnerungen an die eigene Kindheit in Zeiten von Diktatur und Krieg berichten. Schulministerin Löhrmann lobte die Bildungspartnerschaft und die Schülerinnen und Schüler für ihr großes Engagement: „Das Projekt der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie die Erinnerungskultur des eigenen Heimatortes mit Leben gefüllt und gestärkt werden kann: durch gemeinsames Engagement und den Dialog der Generationen. Eine lebendige Demokratie braucht die Erinnerung an die Vergangenheit, um die Gegenwart zu gestalten und sich für die Zukunft zu öffnen.“

Das Schulministerium hat ein Konzept zur Erinnerungskultur erarbeitet. Ziel ist die Stärkung der Demokratie- und Friedenserziehung sowie die Extremismusprävention. Schülerinnen und Schüler sollen ermutigt werden, verantwortungsvoll und aktiv zu einer gewaltfreien und demokratischen Gesellschaft beizutragen. Auch die Kultusministerkonferenz hat unter der Präsidentschaft von Ministerin Löhrmann im vergangenen Jahr Empfehlungen zur Erinnerungskultur erarbeitet.

Vom 25. bis 27. Januar wird Schulministerin Sylvia Löhrmann anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers- und Vernichtungslagers Auschwitz (27. Januar) für drei Tage nach Polen reisen und Schülerinnen und Schüler bei ihrem Besuch der Gedenkstätte begleiten.

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