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Ministerin Löhrmann: Spuren der Erinnerung mit offenen Augen wahrnehmen

Tag des offenen Denkmals 2013

08.09.2013

Schulministerin Sylvia Löhrmann hat am heutigen Tag des offenen Denkmals die Marie Kahle-Gesamtschule in Bonn besucht. Im Rahmen des Schulprogramms „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ haben sich Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I gemeinsam mit der Europaschule und der Sekundarschule in Bornheim auf die Spuren jüdischen Lebens in Bonn begeben. Nach Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern erklärte Ministern Löhrmann: „Es ist schön zu erleben, wie Kinder und Jugendliche zu Expertinnen und Experten für historische Zusammenhänge werden. Sie gehen nun mit geweitetem Blick durch ihre Stadt und nehmen Denkmäler und andere zeitgeschichtliche Spuren bewusst wahr. Die Projekte zeigen: Wenn kulturhistorisches Lernen im regionalen Kontext ansetzt und die persönliche Lebenswelt junger Menschen miteinbezieht, wird es konkret erfahrbar und prägt sich nachhaltig ein. Die Schülerinnen und Schüler laden mit ihren Führungen und Dokumentationen auch andere Menschen dazu ein, ebenfalls mit offenen Augen auf Spurensuche zu gehen. Das ist ganzheitliches Lernen im besten Sinne.“

Die Ergebnisse der schuljahresübergreifenden Projektarbeit der drei Schulen aus Bonn und Bornheim werden in Ausstellungen und Dokumentationen sowie durch Führungen vorgestellt. Entstanden ist unter anderem ein Audio-Guide von Kindern für Kinder, und auch eine GPS-Schnitzeljagd lädt zur Erkundung ein. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Bornheim präsentierten einen „Gedenkstein gegen das Vergessen“, den sie selbst entworfen und angefertigt haben.

Das Schulprogramm „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fördert Projekte zu den Themen Kulturerbe und Denkmalschutz. Ziel der Initiative ist es, junge Menschen für den Wert und die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Denkmale als authentische Geschichtsorte zu vermitteln. Schirmherrin ist die Deutsche UNESCO-Kommission. Im Schuljahr 2012/13 waren bundesweit 89 Schulen im Programm „denkmal aktiv“ beteiligt, darunter zehn aus Nordrhein-Westfalen.

Der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Wolfgang Illert, betonte: „Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserem Schulprogramm, denn die Vermittlung des Wertes und der Bedeutung von Kulturdenkmalen ist ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Bewusstseinsbildung von Kindern und Jugendlichen und ein zentrales Anliegen der Stiftung. Bemerkenswert ist auch die thematische Vielfalt der Projekte, die stellvertretend für das reiche bauliche Erbe steht.“

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 steht unter dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, Gebäude und historische Orte zu besuchen, die für Kriegszeiten und Unterdrückung stehen, oder deren weitere Erhaltung für die Zukunft in Frage steht, wie etwa Bauten der Nachkriegsmoderne. Seit 1993 ist der Tag des offenen Denkmals der deutsche Beitrag zu den „European Heritage Days“, die unter der Schirmherrschaft des Europarats stehen.

Weitere Informationen: http://www.denkmal-aktiv.de/

Folgende weitere Schulen aus NRW haben an „denkmal aktiv“ teilgenommen:

Stiftsgymnasium Xanten
Berufskolleg der katholischen Probstgemeinde St. Viktor, Xanten
Marienschule Xanten
Reckenberg Berufskolleg, Rheda-Wiedenbrück
Berufskolleg Lübbecke
Kaiser-Karls-Gymnasium, Aachen
Geschwister-Scholl-Gymnasium, Pulheim