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Ministerin Löhrmann: Das Gedenken an Reichsprogromnacht wach halten

74. Jahrestag der Reichsprogromnacht von 1938

08.11.2012

Zum 74. Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938 ruft Schulministerin Sylvia Löhrmann Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler auf, das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten: „Die so genannte Reichspogromnacht gehört zum dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. An diesem geschichtsträchtigen Tag jähren sich zugleich die Niederschlagung der liberalen Revolution von 1848, die Ausrufung der Republik 1918 und der Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 in München. Am selben Tag jährt sich aber auch ein positives Ereignis der jüngsten Geschichte: der deutsche Mauerfall aus dem Jahr 1989. Der 9. November ist kein leichtes Datum, denn es geht um nicht mehr und nicht weniger als die grundsätzliche Frage nach Identität und Selbstverständnis in Deutschland. Wir alle gemeinsam tragen die Verantwortung dafür, dass sich die Verbrechen der Vergangenheit nicht wiederholen. Antisemitismus und Rassismus dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wir müssen uns systematisch mit den Ursachen von Hass und Gewalt auseinandersetzen. Unsere Schulen sollen Orte sein, an denen Demokratie und Toleranz gelernt und gelebt werden“, erklärte die Ministerin.

Das Schulministerium unterstützt die Schulen mit konkreten Vorhaben. Die Projekte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt“ fördern beispielhaft Zivilcourage gegen alle Formen von Diskriminierung. Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen sollen lernen, aktiv zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft beizutragen.

Die Landesregierung hat im Koalitionsvertrag ein umfassendes Konzept zur politischen Bildung verabredet, das die schulische und außerschulische Bildung umfasst. Ziel ist es, Demokratie- und Friedenserziehung zu stärken sowie Gewalt- und Extremismusprävention zu intensivieren. Dazu gehört als ein zentraler Baustein ein Landeskonzept zur Erinnerungskultur, das gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung erarbeitet wird. Ministerin Löhrmann betonte, dass es fast siebzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gebe, die von ihren Erlebnissen berichten können: „Wir stehen heute vor der wichtigen Aufgabe, neue Formen des Erinnerns und Gedenkens zu finden. Das ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen. Im Januar 2013 werde ich erneut nach Auschwitz reisen, um Schülerinnen und Schüler bei ihrem Besuch der Gedenkstätte zu begleiten.“