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Schulpolitik aktuell - Das neue G9

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Erklärfilm "Das neue G9"

01:54 Minuten

[Schule NRW 07/08-19]

606 neue G9-Gymnasien, elf G9-Schulversuchsgymnasien, fünf Aufbaugymnasien, drei verbleibende G8-Gymnasien – so sieht es aktuell aus in der Schullandschaft in NRW nach den  Entscheidungen zur längeren Regelschulzeit an den Gymnasien. Nach den Ferien starten die Jahrgänge 5 und 6 mit angepassten Lehrplänen.

Zahlen, Daten und Fakten zur Weiterentwicklung des Gymnasiums

Mit der Leitentscheidung für G9, der einmaligen schulinternen Entscheidungsoption für die Beibehaltung von G8 sowie der uneingeschränkten Möglichkeit für Schulträger, künftig der Elternnachfrage nach Gymnasialplätzen gezielt durch die Schaffung von G8- oder G9-Angeboten nachzukommen, hat die Landesregierung diesen Teil der Diskussion um die Weiterentwicklung des Gymnasiums zukunftsfest beendet.

Das Land investiert in beste Bildung

Die weitgehende Rückkehr der Gymnasien zu G9 lässt sich das Land im Rahmen seiner Verpflichtungen zum Ausgleich der Belastungen der kommunalen Schulträger einiges kosten: Von 2022 bis 2026 erhalten sie insgesamt 518 Millionen Euro für Investitionen in zusätzlichen Schulraum. Weitere laufende Kosten der Schulträger wie zusätzliche Schülerfahrkosten, Lernmittel, Schulverwaltungspersonal und Bewirtschaftungskosten erstattet ihnen das Land in den Jahren 2024 bis 2026 in Höhe von insgesamt rund 23,3 Millionen Euro, ab 2027 jährlich in Höhe von rund 27,9 Millionen Euro. Darüber hinaus werden durch den zusätzlichen G9-Jahrgang mittelfristig 2.200 zusätzliche Lehrerstellen benötigt, die für das Land als Daueraufgabe nochmals mit rund 110 Millionen Euro Jahr für Jahr zu Buche schlagen.

Um all dies rechtlich zu bewerkstelligen und schulfachlich auszugestalten, wurde das Schulgesetz geändert, das G9-Belastungsausgleichgesetz beschlossen, die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Sekundarstufe I geändert, die Verwaltungsvorschriften für die Sekundarstufe I und die gymnasiale Oberstufe angepasst, zwei Runderlasse ergänzt beziehungsweise verändert, 21 Kernlehrpläne überarbeitet sowie umfangreiche curriculare Unterstützungsmaterialien für alle Fächer erstellt.

Mit allen Akteuren im Gespräch

Entwickelt wurde all dies im intensiven Austausch sowie in erweiterten formellen Beteiligungsverfahren mit den Verbänden sowie Organisationen des Schullebens, zu denen zuvörderst auch die betroffenen Gymnasien selbst gehören. Gleiches gilt – insbesondere was die Finanzierung betrifft – auch für die Kommunalen Spitzenverbände sowie den Privatschulverband für die öffentlichen beziehungsweise. Die privaten Schulträger. Intensive Verbändegespräche zu Beginn, während und kurz vor Ende der Arbeitsprozesse, ein externes Kostengutachten, themenbezogene Auftritte bei Verbandsversammlungen, Schulleiterdienstbesprechungen mit entsprechenden Schwerpunktsetzungen sowie Implementationsveranstaltungen in allen Regierungsbezirken, der regelmäßige Austausch mit dem Hauptpersonalrat Gymnasium, die Gründung eines Netzwerks für die verbleibenden G8-Gymnasien, Veranstaltungen mit den Schulbuchverlagen sowie eine breit angelegte Kommunikation im politischen Raum, über alle Kanäle des MSB (Bildungsportal, Schule NRW, Schulmails) sowie über die Medien (Interviews, Pressemitteilungen, Hintergrundgespräche) haben dazu beigetragen, die erforderlichen Informationen jeweils zeitnah an alle Beteiligten und Interessierten weiterzutragen.

Ab August 2019 muss es nun darum gehen, all dieses auch in der Praxis möglichst reibungsarm zum Laufen zu bringen. Das Ministerium für Schule und Bildung sowie die Bezirksregierungen bleiben den Schulen und weiteren Beteiligten auch im weiteren Prozess ein verlässlicher Partner.

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